Samstag, 16. August 2014

Kieser Training



Kieser Training

In den letzten vier Wochen durfte ich für Fit for Fun das Kieser Training testen.

Da ich das Kieser Traing noch nicht kannte, stellte sich bei mir erstmal die Frage „Was ist das Kieser Training?“ und was ist das Besondere daran.

Meine erste Suche führte mich auf die Internetpräsenz www.kieser-training.de Die Seite ist recht übersichtlich aufgebaut und man findet sich schnell zurecht. So erfuhr ich schnell, dass es in Deutschland insgesamt 115 Kieser Studios gibt, die im Franchise Prinzip funktionieren. In Köln gibt es vier Studios (Braunsfeld, Deutz, Neustadt-Nord und Pulheim).

Auf der Internetseite erfährt man ein paar Informationen zur Geschichte, zum Konzept, zum Franchaise, Management, Qualitätsanalyse etc.
Was ist jedoch das Besondere am Kieser Training? Das Unternehmen wirbt besonders mit der Effizienz des Konzeptes, dass ein zweimaliges 30minütiges Krafttraining ausreicht, um seinen Körper optimal zu stärken. Zudem wird mit den verschiedenen „Programmen“ für verschiedene  Beschwerden (Bspw. Rückenprobleme) oder Leistungssportarten (Bspw. Ski fahren) geworben. Die Vorteile laut der Internetseite sind:
  • „Es steht Ihnen mehr Kraft pro Kilogramm Körpergewicht zur Verfügung; damit tragen Sie leichter an sich.
  • Zweimaliges Kieser Training pro Woche erhöht Ihren Stoffwechsel und beschleunigt die Fettverbrennung.
  • Sie fördern und erhalten Ihre Beweglichkeit.
  • 80% der Rückenprobleme sind durch eine schwache Rückenmuskulatur bedingt. Mit Kieser Training trainieren Sie auch jene Muskeln, die Sie mit keiner anderen Methode erreichen.
  • Kieser Training erhält die Kraft und Beweglichkeit in jedem Alter.
  • Sie sehen gut aus, weil das Training die Muskeln und damit die Figur strafft.“ (Quelle: http://www.kieser-training.de/training/trainingsmethode)
Ich war neugierig und vereinbarte meine erste Trainingsstunde. Die Kontaktaufnahme mit dem Studio meiner Wahl (ich entschied mich für das Studio in Köln Braunsfeld) verlief zunächst über die Internetseite, wo ich meinen Wunschtermin angab und auf eine Rückantwort des Studios wartete. Ich meldete mich am Samstag, am Sonntag wurde mir dann mitgeteilt, dass mein Wunschtermin am Montag leider schon vergeben sei und ich mich doch bitte telefonisch zwecks eines neunen Termins melden sollte. Der nette Herr am Telefon teilte mir dann mit, dass er mir leider erst am kommenden Samstag einen Termin anbieten könne. Ich war recht enttäuscht, schließlich wollte ich meinen Probemonat ja optimal ausnutzen.

Am Trainingstag fuhr ich mit dem Auto zum Studio bewaffnet mit Sportklamotten und einem Handtuch. Erfreulich fand ich, dass sich direkt hinter dem Studio ein Parkplatz für die Kunden befand. Im Studio selbst überraschte mich die recht sterile Atmosphäre.  Alles war in schwarz und chrome gehalten. Das Personal (zwei Trainier waren anwesend) begrüßte mich freundlich und zeigte mir die Umkleidekabinen der Frauen. Auch hier wirkte alles mit den Spinden und Chrome-Duschkabinen sehr steril. Vom Trainer wurde ich dann über meine Vorerkrankungen, Problembereiche etc ausgefragt und bekam gleich ein Informationsmaterial für Skoliose mit. Mein Training bestand an diesem Tag aus sechs Übungen, die ich jeweils 90sec wiederholen musste. Am ersten Tariningstag wurde alles für mich eingestellt und in einem Plan notiert, ich musste mich nur auf die Übung konzentrieren, was ich sehr angenehm fand. Leider kam die Enttäuschung bei der Vereinbarung des zweiten, Trainer begleiteten Trainingstermins, obwohl ich zeitlich flexibel (Ferien) war, konnten sie mir aufgrund einer Probeaktion die parallel zum Fit for Fun Test lief, erst einen Trainingstermin eine Woche später anbieten. 

An diesem Termin wurde ich wieder begleitet und lernte zwei neue Geräte und musste nun selbst protokollieren. Konnte ich eine Übung länger als 90sec wiederholen, durfte ich mich für das nächste Training mit höherem Gewicht (2 Pfund) „belohnen“.  Der Trainer war an sich sehr nett, betreute jedoch mich und einen anderen Kunden gleichzeitig, was ich ein wenig störend empfand, da er mich zwischenzeitig komplett alleine lief. Das hatte ich mir unter einer Trainer geführten Stunde nicht vorgestellt.

Die dritte Stunde mit Trainier verlief ähnlich wobei ich nun alles selbst einstellen musste und der Trainer nur ab und zu bei mir vorbei schaute.  Danach durfte ich alleine trainieren und bekam meinen Ausweis mit Foto. 

Der Umgang mit dem Geräten lief gut und auch das Versprechen, dass 30min Training ausreichten wurde eingehalten, denn meistens war ich nach 20-25Minuten mit meinen Übungen durch, da keine anderen Reize vorhanden waren und ich mich so auf das Training konzentrieren konnte. Auch die Erhöhung um zwei Pfund verlief jedes Mal problemlos. Jedoch hatte ich nie das Gefühl meine Muskeln wirklich zu „belasten“. Die Übungen waren zwar zeitweilig anstrengend, aber einen Muskelkater hatte ich nie.

An sich fand ich das Konzept und die Atmosphäre gut. Ich unterhielt mich mit anderen Mitgliedern, die jedoch ein unterschiedliches Bild zeichneten. Manchen reichte das Training zweimal die Woche und berichteten, dass sie kaum Schmerzen hätten. Eine Frau berichtete jedoch, dass sie nicht das Gefühl hätte wirklich effektiv zu trainieren und die Jahrespreise zu hoch für ein reines Krafttraining fand. Und genau hier sehe ich aus das Manko. Interessant ist, dass auf der Homepage keinerlei Infos zum Monatsbetrag zu finden sind. Deshalb habe ich ein wenig mehr recherchiert und fand heraus, dass die Studios ihre Preise selbst bestimmen können. Im Netz findet man viele unzufriedene Kunden. Was mich persönlich abschreckt, ist der hohe Preis. Die im Netz und durch Gespräche herausgefundenen Preise variieren zwischen 450 und 750€ im Jahr. Kieser scheint es gerne zu haben, dass man den Beitrag ein Jahr im Voraus bezahlt, was mir persönlich einfach zu hoch ist. Rechnet man die jahrespreise auf den Monat runter kommt man auf einen Monatbeitrag von 37-62€ für ein reines Krafttraining. Im Vergleich mit anderen Fitness Ketten ist dies enorm.

Mein Fazit: Ein interessantes Konzept; der Langzeiteffekt müsste erprobt werden; Monatsbeiträge für ein reines Krafttraining ohne Kurse oder Wellness definitiv zu hoch!